Jacob Paul Gundling

Gestatten, Freiherr von Gundling!

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Geboren 1673 als Jacob Paul Gundling in Hersburck im Frankenland. Ab 1724 erhob daselbst der große Friedrich Wilhelm I. mich in den Freiherrenstand.

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Es wäre viel Ehr, wenn dies nicht von ihm daselbst zur Verächtlichmachung des gesamten Gelehrtenstandes und der Institutionen Preußens gedacht gewesen wäre.

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Obgleich nun zum Präsidenten der Königlich Preußischen Societät der Wissenschaften gehoben und ich mein Salär beträchtlich erhöhen konnte, war ich weiterhin bei Hofe derben Scherzen ausgesetzt.

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Ich bekam Magengeschwüre ob der finsteren Machenschaften und Erniedrigungen, die ich versuchte mit Bier und Wein zu betäuben, in dessen Folge ich zuweilen unkontrolliertes tat.

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So gehörte ich zu den „Lustigen Räten“ bei des Königs Wusterhausener Tabakskollegien, war oft Ziel derben Spaßes und wohl zuweilen mehr Hofnarr als anerkannter Gelehrter.

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Einmal wurde mir ein Affe, bekleidet wie ich selbst, als leiblicher Sohn vorgestellt, den ich in die Arme zu schließen und zu küssen hatte.

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Dies alles hielt ich nur unter viel Alkohol aus. Doch auf dem Heimweg ließ man mich in den zugefrorenen Schlossgraben fallen, wo ich einbrach, in Todesangst zappelte und von oben verlacht wurde.

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Ein andermal schaffte man mich betrunken heim in mein Bett, in das der König zwei junge Bären hatte legen lassen, die mich schrecklich zurichteten.

 

Und mir „zur Ehr“ ließ man mich in Öl malen. Doch war es eine einzige Beleidigung: mein „leiblicher Sohn“, der Affe war zu sehen, meine angetraute Anne de Larray schlägt auf mich mit dem Pantoffel ein, was sie nie tat. Meine historischen und politischen Schriften wurden als ängstlich hasenfüßig dargestellt.

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Noch derber ging man mit mir nach meinem Ableben um – doch dazu später einmal mehr.

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Doch ich räche mich!

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Ich werde hier über manche Begebenheit fabulieren und dabei übertreiben – oder auch nicht übertreiben...

 

Die Scripte lege ich Hier in eine Kiste.​h i i

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